Ein Spaziergang am Burgäschisee, ein häufig überfluteter, fast mystischer und märchenhafter Wald. Hier stehen sie, die Erlen.

Erlen gedeihen auch an nassen und häufig überfluteten Standorten. Man findet sie im Überschwemmungsbereich von Bächen, auf mässig nassen Sumpfböden und auf moorigem Boden, wo das Grundwasser bis nahe an die Oberfläche reicht.

Erlen „bluten“ beim Fällen. Das heisst, das Holz ist erst weisslich bis rötlich, verfärbt sich dann aber gelbrot.
Das Holz der Erle ist bei Kontakt mit der Erde wenig dauerhaft. Wird es jedoch unter Wasser verbaut, hat es eine extrem lange Haltbarkeit. Diese Haltbarkeit wurde bereits von jungsteinzeitlichen Pfahlbauern erkannt und genutzt. Erlenstämme wurden in den schlammigen Grund gerammt und bildeten so das Stützgerüst der Pfahlbausiedlungen. Auch Venedig und Alt-Amsterdam stehen zum Teil auf Erlenstämmen.

Die Erle geht eine spannende Symbiose mit dem Bakterium Frankia alni ein. Der Baum bildet Wurzelknöllchen in denen das Bakterium lebt. Dieses wird durch die Erle ernährt. Im Gegenzug stellt das Bakterium dem Wirt Stickstoffverbindungen zur Verfügung, die es durch das Enzym Nitrogenase direkt aus dem Stickstoff der Luft bilden kann.

Da Erlen auf unwegsamem und oft gefährlichem Gelände wachsen, und weil sie beim Fällen „bluten“, galt dieser Baum in alter Zeit als unheimlich. Im germanischen Glauben galt das Moor als Wohnort der Toten. Das im Moor wohnende Erlenweib, Irle oder Else genannt, wohnte im Morast und versuchte mit Hinterlist Wanderer in den Sumpf zu locken. Zur Abwehr des Teufels wurden noch im 19. Jahrhundert am Karfreitag Kreuze und Kränze aus Erlenholz hergestellt. Zum Schutz gegen Hexen wurden in der Walpurgisnacht Erlenzweige aufgehängt.

Meditation
Für mehr Zauber in Deinem Leben suche die Nähe von Erlen.
Die Erle ist ein Musterbeispiel für Konkurrenzfähigkeit durch Anpassung. Erlen können dir helfen, Deinen Platz im Leben zu finden.