Föhre (Kiefer)

Mittag

Am Waldessaume träumt die Föhre,
am Himmel weisse Wölkchen nur;
es ist so still, dass ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies´und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
und doch, es klingt, als strömt´ein Regen
leis tönend auf das Blätterdach.

Theodor Fontane, 1819-1898


Villa Unspunnen, Wilderswil: unter Schnee

Diesmal begegnet mir der Baum des Monats gleich zweimal: einmal auf einem Spaziergang in Bad Krozingen und einmal auf einem Seminar in Wilderswil.

Park in Bad Krozingen: unter Freunden

Die Föhre, wie in der Schweiz die Kiefer genannt wird,  ist ein bescheidener Baum. Sie wächst da, wo andere Bäume kaum gedeihen. Sie wächst auf Fels und Sandboden und stellt an das Klima keinerlei Ansprüche. Sie mag den Wind, der ihre Samen verbreitet. Sie gibt sich dem Wind und dem Licht hin. Die Föhre ist grazil und schön, was sie zum Liebling vieler Gartengestalter gemacht hat.

Die Kelten nannten die Föhre „Feuerbaum“. Mit Kienspan vom Harz der kienforha (=althochdeutsch für Kiefer) erleuchteten unsere Ahnen ihre Räume. Auch in Totenriten wurden Kienspähne verwendet: dem Verstorbenen wurde ein Kienspan in die Hand gegeben, damit durch das Tal der Toten ein Licht seinen Weg erhellt.

Die Föhre ist ein Pionierbaum. Zusammen mit der Birke war sie der erste grössere Baum der nach der Eiszeit hier wieder Fuss fasste. Sie bereitete den Weg für die langsam nachrückenden Laubbäume.

Weisst Du wie die Essenz einer Föhre riecht? In meiner Praxis Paahoka verwende ich Baumdüfte.

Meditation

Besonders in Korea und Japan hat die Föhre eine besondere Bedeutung: sie steht dort für Stärke, Langlebigkeit und Geduld.

Du kannst den Rat einer Föhre suchen, wenn Du dem was Du fühlst nicht vertrauen magst.

Brauchst Du beschützende Nähe, suche die Unterstützung einer Föhre.